Ein Orientierungs- oder Mobilitätstraining ist ein Training, dass sehbehinderten und blinden Menschen hilft sich sicher und selbstständig fortzubewegen. Viele Menschen verbinden mit Mobilitätstraining das Erlernen von Techniken zur Handhabung des Langstocks und ein Kennenlernen von Wegen für Blinde. Aber auch Sehbehinderte können von einem Mobilitätstraining profitieren. Es ist nicht nur möglich sich mit einer neuen Umgebung unter fachkundiger Leitung vertraut zu machen, wie z.B. nach dem Umzug in eine neue Stadt, sondern es wird auch der Umgang mit Sehhilfen und das Nutzen elektronischer Hilfsmittel geschult und man kann verschiedene Hilfsmittel ausprobieren. Das Training wird individuell angepasst und kann von Krankenkassen oder anderen Kostenträgern übernommen werden.
Der Verband „Rehabilitationslehrer/-innen für Blinde und Sehbehinderte e.V.“ ist sehr daran interessiert, welche Erfahrungen Menschen mit Nystagmus bei Mobilitätstrainings gemacht haben und von welchen Trainingsinhalten sie besonders profitiert haben. Um ein belastbares Feedback in dem die Erfahrungen von Personen mit unterschiedlichen Formen von Nystagmus eingeflossen sind, geben zu können, wären wir dankbar, wenn ihr eure Erfahrungen zu Mobilitätstraining mit uns teilen würdet (Zur Umfrage). Dies kann dazu beitragen, dass zukünftige Teilnehmer von Mobilitätstrainings mit Nystagmus besser unterstützt werden können.
Ich selbst habe ein Mobilitätstraining vor Beginn meines Studiums nach dem Umzug in eine komplett neue Stadt gemacht. Es hat mir sehr geholfen, mich in der neuen Umgebung zurecht zu finden ohne den zusätzlichen Stress und die Umwege, die sonst oft auf Grund der Sehbehinderung in einer fremden Umgebung entstehen. So konnte ich mich von Anfang an auf das Studium konzentrieren, was ja auch schon eine ganze Menge neuer Erfahrungen mit sich bringt. Aber Achtung, so ein Training ist auch mit ein wenig „Arbeit“ verbunden, so beinhaltete es in meinem Fall z.B. das Auswendiglernen sämtlicher Haltestellen und Linien der Straßenbahnen in der Innenstadt, und man sollte bequeme Schuhe anziehen, denn die während des Trainings abgelaufenen Wege summieren sich, so dass man in den Trainingstagen insgesamt gesehen schon eine ganz schöne Wegstrecke zurücklegt 😉

